Das Passionsspiel des Bassenheimer Männergesangvereins Cäcilia
Der Männerchor im Jahr 1920
Die Jahre 1870 - 1945
Im Jahre 1870 fassten einige junge Männer aus Bassenheim den Entschluss, einen Gesangverein zu gründen, dem man den damals üblichen Namen „Cäcilia“ gab. Als Dirigenten verpflichtete man Herrn J. Maus, einen jungen Musiker aus dem nahe gelegenen Dorf Kettig. Dieser begabte Chormeister verstand es, aus der anfangs kleinen Schar einen beachtenswerten Klangkörper zu formen, so dass der Verein schon bald an die Öffentlichkeit treten konnte.
Rasch ging es aufwärts und im Jahre 1876 konnten bereits 40 Sänger ein schönes Konzert veranstalten. Die folgenden Jahre waren ausgefüllt mit Besuchen auswärtiger Gesangsveranstaltungen, bei denen man immer beachtenswerte Erfolge verzeichnen konnte.
Der Verein litt jedoch unter dem häufigen Dirigentenwechsel, folglich war ein gewisser Rückschritt zu verzeichnen. Dies wird auch der Grund für die Gründung eines zweiten Vereins gewesen sein.
Dem neugegründeten Verein - Geburtsjahr 1883 - gab man den sinnvollen Namen „Eintracht“. Der neue Verein legte für einige Zeit die Arbeit des alten Vereins lahm, der sich nur allmählich von diesem Schlag erholte.
Durch den Idealismus der Sänger war jedoch in der Folgezeit eine stete Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen. Beide Vereine wetteiferten, um schöne Erfolge verbuchen zu können und man darf mit Fug und Recht behaupten, dass diese Bestrebungen besonders in den Jahren von 1910 an mit dazu beitrugen, Bassenheim zu einer Hochburg des Chorgesangs zu machen.
Die Theatergruppe des Männerchores 1931
Die Theatergruppe des Männerchores trat im Winter 1931 als "Elf Schill'sche Freikorpsoffiziere" in Husarenuniform auf. (Das Bild zeigt sie auf der früheren Bleichwiese, heute als Jahnstraße bekannt.)
Bei einer Tanzveranstaltung im Saale Müller/Koch errichteten sie auf der freien Tanzfläche ein Biwak, wobei die Marketenderin (nicht im Bild) aus einer Feldflasche Wein ausschenkte.
Die preußischen Husaren unter ihrem Kommandeur von Schill hatten sich gegen Napoleon erhoben. Schill fiel bei einer Schlacht in Stralsund, elf seiner Offiziere wureden am 16. September 1809 von den Franzosen auf dem Marktplatz von Wesel standrechlich erschossen.
Die Teinehmer von links nach rechts: Peter Künster, Toni Jakobs, Heini Kessler, Georg Jakobs, Toni Israel, Johann Israel, Franz Israel, Johann Ringel, Hans Israel, Karl Sauer und Peter Israel.
Der Chor im Jahr 1938
Der Versammlungsbericht von 1938, viel Spass beim lesen
1. und 2. Weltkrieg
Der erste Weltkrieg unterbrach die Arbeit in den Vereinen. Umso intensiver wurden die Probearbeiten nach Beendigung des Krieges wieder betrieben. Bis zum Jahre 1933 wurden Gesangswettstreite mit großem Erfolg - u.a. in Frankfurt, Wiesbaden, Mehlem, Engers, Koblenz und Hallgarten - besucht. Bei fast allen Veranstaltungen konnten in der 1. oder 2. Stadtklasse erste Preise errungen werden. Besonders der Wettstreit in Frankfurt erbrachte dem MGV „Eintracht“, unter schwerster Konkurrenz, drei erste Preise und den Dirigentenpreis.
Im Jahre 1933 war es dem letztgenannten Verein noch vergönnt, sein 50-jähriges Jubiläum zu feiern. Allein zehn Vereine vom Niederrhein und aus dem Bergischen Land lernten schon damals die Gastfreundschaft der Bassenheimer kennen und schätzen.
Durch das allgemeine „Wettstreit-Verbot“ im Jahre 1934 gingen die Sängerzahlen in beiden Vereinen erheblich zurück. Eine Erscheinung, die sich bei fast allen Vereinen bemerkbar machte. Man hatte den Deutschen Gesangvereinen den edlen Wettkampf und damit den Ansporn auf Leistungssteigerung genommen.
Schon lange war es der Wunsch vieler Bassenheimer Sänger, eine Große Sängergemeinschaft zu gründen. Zu diesem Zweck fanden im Jahre 1938 mehrere Verhandlungen statt, die im darauf folgenden Jahr endlich zu einem Erfolg führten. Am 9. Januar 1939 wurde die Sängervereinigung mit dem Namen MGV „Männerchor Bassenheim“ gegründet. Den Versammlungsbericht von 1939, siehe oben. Leider schloss sich der MGV „Sangeslust 1925“ diesem Zusammenschluss nicht an.
Und wieder riss ein großer Weltbrand Lücken in die Sängerschar. Der Verein musste auch diesmal viele getreue Sänger hergeben, die nicht mehr in die Heimat zurückkehrten.
Doch im Jahre 1946 wurden die Probearbeiten wieder aufgenommen
und schon bald nahm man in Mülheim am ersten Gesangswettstreit teil. In den folgenden Jahren nahm der Männerchor an vielen namhaften Gesangswettstreiten teil, wo zum Teil beachtliche Erfolge erzielt wurden. Ferner wurde jedes Jahr ein Herbstkonzert veranstaltet, welches vor ausverkauftem Saale auch in künstlerischer Hinsicht zu einem besonderen Ereignis wurde.
Die Jahre 1945 - 1976
Die fünfziger Jahre
Im Jahre 1948 übernahm Chormeister Willi Müller die musikalische Leitung des Chores. Am 29. Juni 1952 fand in Bassenheim ein großer Gesangswettstreit statt, an dem sich „Spitzenvereine“ aus nah und fern beteiligten. Einen großen Erfolg hatte der Männerchor im Jahre 1955 durch die Aufnahme eines Heimatfilms zu verzeichnen, an dem die Sängerschaft maßgeblich beteiligt war.
1958 übernahm Fritz Donecker den Chor und errang bereits im darauffolgenden Jahr bei einem Gesangwettstreit in Heimbach einen großen Sieg. Alle ersten Preise, der Sonderpreis und der Dirigentenpreis waren der Lohn für seine hervorragende künstlerische und fachmännische Arbeit.
Ein großes Ereignis in der Vereinsgeschichte war die Ausrichtung des Kreissängerfestes am 2. und 3. Mai 1959. 36 Gesangvereine nahmen an der Sängerkundgebung im Burghof im Schlosspark teil. Der Ehrenprotektor, Herr Landrat Jost, eröffnete das größte Sängerfest, welches Bassenheim je erlebt hatte.
Unter dem Protektorat des Amtsbürgermeisters, Herrn Regierungsrat Josef Oster, veranstaltete der Männerchor 1870 am 3. Juli 1960 einen nationalen Gesangwettstreit. Es beteiligten sich u.a. Vereine aus Westfalen und vom Niederrhein. In den folgenden Jahren nahm der Chor - meist erfolgreich - an mehreren Gesangswettstreiten teil.
Zusammen mit den Chören aus Ebernhahn und Gönnersdorf bildete der Männerchor Bassenheim 1965 bei einem internationalen Chorfest in Trier die „Chorgemeinschaft Donnecker“. Das Konzert wurde für alle Beteiligte zu einem unvergesslichen Ereignis. Im November des gleichen Jahres fand in Bassenheim ein Jubiläumskonzert anläßlich des 95-jährigen Bestehens statt.
1967 erfolgten die ersten Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen. Die Aufnahmen des Südwestfunks wurden mehrmals in der Sendereihe „Chöre des Landes“ ausgestrahlt.
Der Männerchor im Jahr 1965
Noch im gleichen Jahr ereilte der Tod unseren langjährigen Vizechorleiter und Ehrendirigenten Peter Künster. Er hinterließ eine große Lücke im kulturellen Leben der Gemeinde Bassenheim. 1969 nahm der Chor an einem Gesangwettstreit in Watzenborn-Steinberg teil. Trotz guter gesanglicher Leistungen konnten jedoch keine Spitzenpreise errungen werden.
100jähriges Jubiläum
Vom 6. bis 8. Juni 1970 feierte der Verein in einem Festzelt im Schlosspark sein 100-jähriges Bestehen. Gesang und rheinische Geselligkeit zogen für drei Tage die Bassenheimer Bevölkerung in ihren Bann. Das Protektorat hatte Dr. Hans Hilman von Halem übernommen. Ihm und der gesamten Familie von Waldthausen galt der Dank des Vereins.
Dem Männerchor 1870 Bassenheim wurde ein besonderes Geburtstagsgeschenk zuteil: der Deutsche Sängerbund verlieh ihm die „Zelterplakette“, die vom 1. Vorsitzenden Oswald Ringel in Ludwigshafen mit Stolz entgegengenommen wurde.
Die erste mehrtägige Sängerfahrt führte den Chor 1971 nach Kirchzarten im Schwarzwald. Es folgten in den kommenden Jahren Ausflüge nach Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Marquartstein, Hamburg usw.
Der Chor beteiligte sich 1974/75 an dem vom Sängerbund Rheinland-Pfalz eingeführten dreistufigen Leistungssingen. Beim Kreisleistungssingen in Dierdorf wurde das Gesamtprädikat „hervorragend“ und beim Regionalleistungssingen in Ochtendung „sehr gut bis hervorragend“ erreicht.
Ganz im Zeichen des Deutschen Liedes stand die Jubiläumsfeier des Vereins in der Zeit vom 7. bis 9. Juni 1975 anlässlich seines 105-jährigen Bestehens. Ein harmonisches Sängerfest diente im besonderen der Begegnung befreundeter Chöre.
In Eitelborn nahm der Chor im Mai 1976 nach längerer Pause wieder an einem Gesangwettstreit teil und konnte die zweithöchste Punktzahl aller teilnehmenden Vereine erreichen.
Ganz im Zeichen des „Meistersingens“ stand der 21. November 1976. Die Liedvorträge in Siershahn brachten jedoch nicht den erhofften Erfolg.
Im Gegensatz zu den früheren Auftritten konnte das erstrebte Ziel „Meisterchor“ nicht erreicht werden. Grund genug für den langjährigen Dirigenten, Fritz Donecker, den Verein zu verlassen.
Der Männerchor in den 1970 Jahren
Die Jahre 1977 - 2016
Dirigent Werner Lohner
Chorleiter ADC Werner Lohner
Die musikalische Leitung liegt seit Januar 1977 in den Händen von Herrn Musikdirektor Werner Lohner aus Mendig. Seiner zielstrebigen Arbeit sind die grossen Erfolge des Chores in den 80er und 90er Jahren zu verdanken.
Im Vordergrund der gesanglichen Aktivitäten stand die erneute Teilnahme an den Leistungssingen des Sängerbundes Rheinland-Pfalz auf Kreis- (April 1978 in Thür) und Regionalebene (März 1979 in Roxheim / Nahe). In Mainz errang der Männerchor am 25. März 1979 nach einer bravourösen Leistung den begehrten Titel „Meisterchor“ mit dem Gesamtprädikat „hervorragend“.
Seit der Übernahme des Chores durch Herrn Werner Lohner wurde an verschiedenen Großkonzerten, wie im grossen Kursaal in Bad Neuenahr, im Kurfürstlichen Schloss in Mainz, in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz, in der Rheinland-Halle in Mülheim-Kärlich, um nur einige zu nennen, teilgenommen.
Diese Konzerte fanden immer eine große Resonanz beim Publikum. In der Zeit vom 30. Mai bis 1. Juni 1980 wurde das 110-jährige Bestehen mit einem grossen Freundschaftssingen im Festzelt am Karmelenberger Weg begangen. Ein weiterer Meilenstein in unserer Vereinsgeschichte.
Der bergehrte Titel "Meisterchor" im Nov. 1979 in Mainz-Lechenberg mit dem Gesamtprädikat "hervorragend"
Der Männerchor im Duett
Erstmals unter der Leitung von Musikdirektor Werner Lohner besuchte der Chor am 13. Juni 1982 einen Gesangwettstreit (Worms). Trotz der sehr guten gesanglichen Darbietungen konnte nur ein zweiter Klassenpreis errungen werden.
Der Chor beteiligte sieh erneut, d. h. nach 1976 und 1979 zum dritten Male an dem Leistungssingen des Sängerbundes Rheinland-Pfalz. Dieser dreistufige Leistungswettbewerb konnte sogar innerhalb von zwei Jahren erfolgreich abgeschlossen werden (Kreisleistungssingen am 5.12.1982 in Niederbieber, Regionalleistungssingen am 4.12.1983 in Thür, Meisterchorsingen am 3.11.1984 in Siershahn - mit dem bestenTagesergebnis). Ein großartiger Erfolg für Chorleiter und Chor.
„Singen heißt verstehen“ – unter diesem Motto fand vom 13.-19. Juni 1983 das 18. Chorfest des Deutschen Sängerbundes in Hamburg statt. Ein sehr beeindruckendes Konzert, mitgestaltet von der Chorgemeinschaft Bassenheim und Bad Breisig, wurde vom ZDF aufgezeichnet und beim „Sonntagskonzert“ ausgestrahlt. Die Teilnahme am Chorfest war insgesamt ein gelungenes Ereignis.
Im November 1983 sang der Chor erneut im Rundfunk. Die Aufnahmen erfolgten durch den SWF und wurden mehrmals gesendet.
In den folgenden Jahren nahm der Männerchor an einer Vielzahl von Gesangwettbewerben teil, so z.B.: Sept. 1984 - Internationaler Chorwettstreit in Nentershausen September 1986 - Pokal-Wettstreit in Eitelborn (Höchste Punktzahl - Ehrenpreis des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz): Mai 1987 - Nationaler Chorwettbewerb - Harmonie Festival in Lindenholzhausen: Juni 1989 Chorwettbewerb in Nickenich und konnte zum Teil beachtliche Erfolge erzielen.
Tradition und Gegenwart Die im 5-Jahresrhythmus veranstalteten Jubiläumsfeiern mit befreundeten Chören wurden von 1970 bis 1995 jeweils im Festzelt durchgeführt.
Zur 115-Jahrfeier vom 31. Mai bis 2. Juni 1985 überbrachten 39 Gastvereine ihre Glückwünsche. Die Schirmherrschaft hatte Dr. Hermann-Josef Rathscheck, der ehemalige ärztliche Leiter des aufgelösten „von Oppenheim`schen“ Krankenhauses und Freund des Männerchors, übernommen.
An der 120-Jahrfeier vom 18. – 20. Mai 1990 nahmen 50 Gastchöre teil. Kein Wunder, dass an allen Tagen das Festzelt auf dem Sportplatz gut besucht war. Als Protektor konnte der früh verstorbene Unternehmer und Gönner Harry Moos gewonnen werden.
In diesem Jahr hatte der Männerchor seine erste internationale Chorbegegnung mit dem italienischen „Coro I Quattro Campanili“ aus S. Giorgio della Richinvelda. Am 30. März waren die Gäste in Bassenheim eingetroffen und herzlich aufgenommen worden. In der Schützenhalle wurde ein gemeinsames Konzert gegeben.
Vom 30. Mai bis 2. Juni 1991 fand der Gegenbesuch statt. Über 100 Teilnehmer stark war die Delegation aus Bassenheim, die in S. Giorgio della Richinvelda überaus freundlich begrüßt wurde. Drei Konzerte wurden gegeben. Das in Meduno veranstaltete Konzert – von Peter Baulig dirigiert – gilt als eines der Besten, das der Männerchor je gegeben hat; es ist noch heute in aller Munde.
Es entwickelten sich einige freundschaftliche Beziehungen zu den Sängerinnen und Sängern und deren Familien.
Im Jahre 1995 fand das 125. Vereinsjubiläum vom 9. - 11.6. im Festzelt auf dem Sportplatz statt. Herr Reinhard Dötsch, Vorstandsmitglied der Sparkasse Koblenz, hatte das Protektorat übernommen. Insgesamt 40 Chöre gratulierten zum Jubiläum, das Fest war ein voller Erfolg.
Zum 130. Gründungsfest konnten wir unsere Gäste am 26. Mai 2000 wieder in eine feste Behausung, in die Karmelenberghalle einladen. An drei Tagen konnten wir in einem festlichen Rahmen 38 Gastvereine willkommen heißen. Der Schirmherr unseres Jubiläums, Ortsbürgermeister Theobald Groß, verwies mit Stolz darauf, dass der Männerchor ein bedeutender Kulturträger des Ortes sei.
Der Männerchor beim 115jährigen Jubiläum
Nach langer Zeit besuchten wir wieder einmal einen traditionellen Gesangswettstreit. Den hatte der MGV „Frohe Stunde“ Weroth/Ww am 17.6.2000 organisiert. Der Erfolg war bescheiden, da wir in einer höheren Klasse gegen sehr starke Vereine, den MGV „Zufriedenheit“ Köttingerhöhe und den MGV „Liederkranz“ Berod singen mussten.
Die Unesco hatte 2002 zum Jahr der Berge erklärt. Am 21.6.2002 wurde der geschichtsträchtige Karmelenberg zum „Berg des Monats“ proklamiert. Der Männerchor war zur Mitgestaltung der Feier auf dem Karmelenberg eingeladen worden. Am 15.5.2004 reiste der Männerchor nach Saulheim und nahm dort am Volksliederwettbewerb teil. In der Klasse bis 45 Sänger erreichten wir den dritten Platz mit nur minimalen Punktabständen zu den Chören auf den Plätzen 1 und 2.
Derartige Leistungsvergleiche sind Tradition und dennoch notwendig, um den Sängern ein Gefühl dafür zu vermitteln, was ihre Probenarbeit bewirkt und, dass sich das Proben – neben dem selbstverständlich notwendigen Spaß – in jeder Hinsicht lohnt.
Das gesangliche Können des Chores findet Anerkennung. Nach 1979 und 1984 wurde der Männerchor am 10.11.1991 in Siershahn erneut „Meisterchor des Sängerbundes Rheinland-Pfalz“.
Zwischenzeitlich hat der Chor den Titel am 3.11.1996 in Mülheim-Kärlich am 10.11.2002 in Koblenz-Rübenach und am 02.11.2008 in der Kulturhalle in Ochtendung zum 6. Mal errungen.
Dies unterstreicht die fachlichen Qualitäten unseres Chorleiters Werner Lohner, der mit seinen Chören zum 32. male den begehrten Titel "Meisterchor" erringen konnte und dass der Männerchor den heutigen Anforderungen gewachsen ist.
Nicht zuletzt dieser Leistungen wegen ist der Männerchor mehrfach zur Mitgestaltung von Konzerten befreundeter Chöre eingeladen worden und den Einladungen (u. a. 1997 Klausen; 2000 Kettig) gerne gefolgt.
Seit Jahren lädt der Kirchenchor den Männerchor zum Kirchenkonzert bzw. zur vorweihnachtlichen Andacht ein.
In diesem Jahr hat der Männerchor sein 16. Frühjahrskonzert veranstaltet. Dazu werden jeweils leistungsfähige Chöre und Solisten/innen in die Karmelenberghalle eingeladen. Dem Bassenheimer Publikum werden dabei zeitgemäß und in ansprechendem Rahmen die sängerischen Leistungen des Männerchores dargeboten.
Leistungssingen in Mainz im April 2002
Meisterchorsingen am 10.11.2002 in Koblenz-Rübenach
Der Männerchor beim Karnevalsumzug
Bei all diesen gesanglichen Unternehmungen des Chores ist aber auch die gesamte Vereinsfamilie sehr aktiv. Grillfeste im Sommer, das beliebte Schlachtfest, der jährliche Vereinsausflug (z.B. Oktoberfest, Elsass, Prag, London, Emsland, Berlin) und die Weihnachtsfeiern sind einige Beispiele für das abwechslungsreiche Vereinsleben in der heutigen Zeit.
Fazit: Der „Männerchor 1870 Bassenheim e.V.“ ist sich seiner Tradition bewusst; in der Gegenwart ist der Verein gleichwohl eine lebendige und aktive Gemeinschaft.
Die grossen Erfolge des Chores, der nach wie vor überregionalen Ruf genießt, sind sicherlich auf das zielstrebige Wirken unseres langjährigen Chorleiters Herrn Werner Lohner zurückzuführen.
Der Männerchor wünscht seinem Chorleiter noch lange Jahre eine segensreiche Zusammenarbeit mit den Sängern des Männerchor 1870 Bassenheim e.V.
Männerchor unter neuer Führung
26 Jahre führte Herbert Baulig als Vorsitzender die Geschäfte des Bassenheimer Gesangvereins. In der Zeit erwies er sich als kompetenter, umsichtiger und fachkundiger Vertreter des Männerchores. Aus Altersgründen verzichtete er an der Jahreshauptversammlung 2013 auf eine erneute Kandidatur. Er wird den Verein jedoch weiterhin mit Rat und Tat, besonders aber mit seiner Stimme, unterstützen.
Mit Wolfgang Sauer tritt ein Mann die Nachfolge an, indessen Familie das Singen Tradition hat. Opa Johann und Vater Heinrich Sauer sangen beide über 50 Jahre im Männerchor und leiteten die Geschicke des Vereins als Vorsitzende. Wolfgang Sauer ist seit 1965 Chormitglied im Männerchor und seit vielen Jahren als Schriftführer im Vorstand tätig. Vorstandsarbeit ist für ihn also nichts Neues. Er stellt sich der neuen Herausforderung und ist überzeugt, dass er den Verein würdig vertreten wird.
Herzliche Worte für sein Engagement beim Männerchor 1870 Bassenheim
von dem 1. Vorsitzenden Wolfgang Sauer und dem Ehrenvorsitzenden Herbert Baulig
Wer seine musikalischen Talente einbringen will und im Männerchor aktiv wird, hilft dabei, dass der Chor seinen Stellenwert in der Gemeinde und darüber hinaus behält. Wir würden uns freuen, wenn Sie es einfach probieren und aktiv oder inaktiv im Verein mitmachen würden.
Sänger Blicken auf mehr als 150 Jahre zurück
Der Pandemie geschuldet: Drei Jahre haben die Sänger auf die Feierlichkeiten zu ihrem großen Jubiläum warten müssen. Nun ist es so weit. Foto: Harald Lohner
Männerchor 1870 Bassenheim feiert Jubiläum Bassenheim. Mit einem fulminanten Jubiläumswochenende feiert der Männerchor 1870 Bassenheim sein „150 plus dreijähriges” Bestehen in der Karmelenberghalle. Steht am Samstag, 28. Oktober, das Freundschaftssingen auf dem Programm, werden am Sonntag, 29. Oktober, beim Chorfestival der Verbandsgemeinde insgesamt acht Vereine aus der Region ihr Können präsentieren. Die zusätzlichen drei Jahre im Jubiläum sind Corona geschuldet, die Jahre 2019 und 2020 standen ganz im Zeichen der Vorbereitungen fürs Jubiläum, als die Pandemie zuschlug. Zur Gründungszeit des Vereins, im Jahre 1870, war Corona sicherlich noch ein Fremdwort. Einige junge Männer aus Bassenheim setzten damals ihre Idee vom gemeinsamen Musizieren um und gründeten einen Gesangverein, der den damals üblichen Namen „Cäcilia” erhielt. Das Vorhaben kam gut an, und schon einige Jahre später konnten mittlerweile insgesamt 40 Sänger ein erfolgreiches Konzert veranstalten. Einen häufigen Dirigentenwechsel meldet die Chronik in den folgenden Jahren, was dem Vereinsleben nicht guttat. Das führte sogar zu der Gründung eines neuen Vereins. Konkurrenz belebte auch damals das Geschäft, und ab 1910 etablierte sich Bassenheim immer mehr als eine Hochburg des Chorgesangs. Der Erste Weltkrieg unterbrach die Aktivitäten, aber in der Folgezeit konnten bis 1933 sehr schöne Erfolge erzielt werden. Preise und Ehrungen auch über die Region hinaus festigten den Ruf des Vereins. Durch ein sogenanntes Wettstreitverbot ging das Engagement vieler Sänger ab dem Jahr 1934 verloren. Aber man ließ sich nicht verdrießen und gründete 1939 die Sängervereinigung „Männerchor Bassenheim”. Chor sichert sich viele Preise Nach dem Zweiten Weltkrieg und tragischen Verlusten auch unter den Vereinsmitgliedern erblühte das Chorleben wohl zu seiner prächtigsten Periode. Gesangsaufführungen und Chorwettbewerbe erfreuten ein zahlreiches Publikum, in Filmen konnte sich der Männerchor Bassenheim bestens präsentieren, eine ganze Reihe von ersten Preisen wurde abgeräumt. Kreissängerfest und nationaler Gesangswettstreit, Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen stellten die Glanzlichter des Vereinslebens in dieser Phase dar, die im Jahr 1970 mit den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen endete. Und eine besondere Ehre: Der Deutsche Sängerbund verlieh dem Verein die Zelterplakette, die vom damaligen Ersten Vorsitzenden, Oswald Ringel, in Ludwigshafen mit Stolz entgegengenommen wurde. Die weiteren Jahre waren geprägt von zahlreichen Konzerten, auch in internationalem Rahmen, zum Beispiel in Friaul/Italien. Mit einer mehr als 100 Teilnehmer starken Delegation reisten die Bassenheimer an. Das Konzert im norditalienischen Meduno, unter dem Dirigat von Vizechorleiter Peter Baulig, ist als eines der besten, das der Männerchor je gegeben hat, in die Vereinsgeschichte eingegangen. Zwischen den Sängerinnen und Sängern und deren Familien entwickelten sich viele freundschaftliche Beziehungen. Nach vereinzelten Titelgewinnen konnte der Männerchor im Jahr 2008 zum sechsten Mal in Folge den Titel „Meisterchor” erringen. Auch die Politik konnte sich von der soliden Arbeit des Vereins überzeugen. So fand im Juni 2012 mit der Einweihung des Adenauer-Schumann-Gedenkzeichens ein kulturhistorisches Ereignis der besonderen Art in Bassenheim statt. Der damalige Ministerpräsident Kurt Beck und Europaabgeordneter Werner Langen erfreuten sich an den Vorträgen der Bassenheimer Sänger. Im Jahr 2013 stand ein Führungswechsel an. Nach 26 Jahren verzichtete Herbert Baulig aus Altersgründen auf eine erneute Kandidatur, und Wolfgang Sauer trat die Nachfolge an. „Nicht gerade eine einfache Zeit für Chöre”, erinnert sich Sauer. Und das gelte heute mehr denn je: „Die Jugend lebt heute mit einer unglaublichen Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten. Als ich mit dem Chorgesang anfing, das war 1965, waren da nicht viele Alternativen, wenn man raus ins Leben wollte.” Neben der Freude am Gesang erinnert er sich sehr gern an die jährlichen Vereinsausflüge. „Herrliche Zeiten. Ein schönes Miteinander. Da wurde wirklich viel gelacht. Und natürlich viel gesungen!” Die Zeiten ändern sich, die externe Unterstützung des Vereins aber ist konstant. „Viele der herausragenden Aktivitäten des Vereins wären ohne die Unterstützung durch ein interessiertes Umfeld nicht möglich gewesen”, betont Wolfgang Sauer. Breit gefächertes Repertoire Auch das Repertoire war konstant vielfältig. Heute sind Musicalmelodien, Schlager, Hits, Gospels, aber natürlich auch die Klassiker der Chormusik feste Bestandteile des Programms. Zurzeit beträgt das Durchschnittsalter im Chor rund 80 Jahre. Der Nachwuchs fehlt definitiv. Corona gab der Mitgliederzahl noch einen Schub nach unten. So beschloss man im Januar dieses Jahres grundlegende Neuerungen, um den Verein zukunftsfest zumachen. Mit dem MGV Cäcilia 1847 Mülheim wurde eine Chorgemeinschaft eingegangen. Mit Musikdirektor und Dekanatskantor Volker Kaufung probt man nun im monatlichen Wechsel in Bassenheim und in Mülheim-Kärlich und bestreitet gemeinsam Veranstaltungen. Vorstände und Strukturen bleiben getrennt. „Aufrufe, in einen Chor einzutreten, erfahren wenig Resonanz”, stellt Wolfgang Sauer resigniert fest. Aber vielleicht entdeckt die Jugend nach Jahren ungebremster Handynutzung irgendwann doch einmal, dass gemeinsames Singen mit „echten” Menschen sehr viel zu einem glücklichen Leben beitragen kann. Festkommers und Chorfestival der VG Weißenthurm Der Festkommers und das große Freundschaftssingen in der Karmelenberghalle beginnen am Samstag, 28. Oktober, um 19 Uhr.
Das Chorfestival der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm beginnt am Sonntag, 14 Uhr. In der Karmelenberghalle treten auf: die Chorgemeinschaft Cäcilia Mülheim und der Männerchor Bassenheim, der auch Ausrichter ist, der Frauenchor Rheinperle Urmitz, der MGV Urmitz, der MGV Cäcilia Kettig, der MGV Eintracht Weißenthurm, der MGV Frohsinn Mülheim, der MGV Liederkranz Kärlich, der Frauensingkreis Weißenthurm und der MGV St. Sebastian.
